"Werde, was du noch nicht bist, bleibe, was du jetzt schon bist;
in diesem Bleiben und diesem Werden, liegt alles Schöne hier auf Erden"

Was braucht es um glücklich zu sein? Eigentlich gar nicht viel. Manchmal reicht ein Zugticket, schöne Gespräche und eine wundervolle Natur, die uns umgibt. Ewig bin ich nicht mehr mit dem Zug gefahren und hatte prompt zwei Stunden Verspätung. Früher hätte ich mich wahrscheinlich geärgert, aber all die Aufregung hätte nichts gebracht. Stattdessen lehnt mein Kopf am Fenster und ich freute mich wie ein kleines Kind auf die Tage in der Schweiz...


Auf die Frage: " Willst du was entspanntes machen oder Abenteuer?", folgte natürlich ein "Abenteuer, bitte"! Daraufhin ging es mit den Rucksäcken von Solothurn nach Rüttenen. Der Aufstieg führte durch dichten Wald, umgeben von mehreren tollen Aussichtspunkten. Gelegentlich ging es steile Felswände hinauf, welche man aber gut hinauf klettern konnte. Am Balmfluechöpfli angekommen, zeichnete sich eine faszinierende Aussicht ab. Wenig später wanderten wir hinüber zum Aussichtspunkt Röti.

Da ich zuvor noch nie in den Bergen war, hüpfte mein Herz natürlich bei jeder Gelegenheit und meine Kamera kam endlich wieder zum Einsatz. Am Aussichtspunkt Röti bereiteten wir unser Abendessen vor, denn so eine Wanderung macht verdammt hungrig. Während die Sonne schon fast hinter den Bergen verschwunden war, sammelten wir Holz für den Grill. Das knacken der Äste, die Wärme, die tanzenden Flammen, die Aussicht, das alles machte mich unglaublich glücklich - und natürlich das leckere Essen. Im dunkeln machten wir uns auf den Rückweg ins Tal. Wie lange war ich schon nicht mehr nachts im Wald gewesen? Die Stille, die uns umgab, beruhigte mich und ließ all den Stress des Alttags verschwinden.


Viele der Bilder hier hat auch der liebe Urip gemacht ( Urip Dunker - LANDSCAPE ) Schaut euch mal seine Seite an:)


Tag 2


Um 07:00 Uhr packten wir unsere Rucksäcke und fuhren in den kleinen Ort Kandersteg. Kandersteg ist ein hochalpines Bergdorf im Berner Oberland in der Schweiz. Von dort starteten wir mit dem Aufstieg zur Doldenhorn Hütte. Um draußen in der Natur zu schlafen war es leider noch zu kalt, daher wollten wir dort eine Nacht bleiben. Zum Glück hatte ich noch eine dicke Jacke und meine Jungle Boots mitgenommen, sonst wäre ich völlig verloren gewesen.


Die Schneedecke wurde immer höher, sodass wir bei jedem Schritt bis zur Hüfte im Schnee steckten. So kamen wir nur mühsam voran aber der Blick um uns herum, der war zauberschön. Ständig veränderte sich die Aussicht und mal tauchte der Berg vor uns auf und mal verschwand er wieder. Nach mehreren Stunden im Schnee, erreichten wir am späten Nachmittag die Hütte. Über eine Telefonnummer erhielten wir den Code für die Tür und konnten uns erstmal aufwärmen. Tee und eine warme Mahlzeit taten an diesem Tag besonders gut. Mit den Kameras bewaffnet, saßen wir noch lange vor der Hütte und wie auch schon am 1. Tag, war ich völlig fasziniert von den Bergen und dieser Kraft, die uns umgab. Am nächsten Morgen schaute ich um kurz vor 07:00 Uhr aus dem kleinen Fenster der Hütte und traute mich kaum daran zu denken, meine nassen Sachen wieder anzuziehen und den ganzen Weg wieder durch den Schnee zu stapfen. Als ich jedoch die Sonnenstrahlen bemerke, die sich auf die hohen Bergspitzen legten, waren all diese Gedanken wieder verschwunden und wir liefen mit den Kameras nach draußen.

Tag 3


Da es in der Nacht geschneit hatte, war der Schnee zum Glück sehr fest und der Abstieg deutlich angenehmer als erwartet. Von der Doldenhornhütte ging es nun zum Oeschinensee. Der Wanderweg führte durch einen wunderschönen Wald, mit mehreren Wasserfällen und kleinen Brücken. Die Straße zum See führte durch ein kleines Tal, von welchem man eine tolle Sicht auf die Berge hatte. Wie klein ich mir plötzlich vor kam. Als wir nach knapp drei Stunden den See sehen konnten, war ich völlig überwältigt. War das gerade real? Der See erstrahlte in einem wunderschönen Blau, umgeben von den Bergen, welche zum Teil noch mit Schnee bedeckt waren. Nach dem Aufstieg war mir so warm, dass ich am liebsten direkt in den See gehüpft wäre. Als ich jedoch die Eisschollen am Ufer sah, überdachte ich meine Idee nochmal. Wir suchten uns eine schöne Stelle, holten Wasser aus dem See und kochten uns eine warme Suppe. Oh man, diese Suppen sind einfach das Beste bei so einer Wanderung. Die hat mich echt glücklich gemacht. Nach dem Essen ging es dann weiter hinauf, um eine noch schönere Sicht auf den See zu bekommen. Es war unbeschreiblich. Wirklich!

Vorher noch ein paar Details, die wir auf dem Weg fotografiert haben:)

Oeschinensee